Genf 1980 : Der "Ur-quattro" :
Inspiriert von den Fahreigenschaften des "Iltis", eines von Audi für die Bundeswehr gebauten Geländewagens mit Vierradantrieb, und unter Verwendung bereits vorhandener Bauteile anderer Audi-Modelle entstand in nur 3 Jahren das erste "quattro coupe".
Der "Ur-Quattro" : ein Hochleistungs-Sportwagen mit auf 200 PS verstärktem Motor des "Audi 200 GT" und der Karosserie des "Audi Coupe". Der Erfolg der "quattro"-Premiere auf dem Genfer Automobilsalon am 3. März 1980 gab den Pionieren des permanenten Allradantriebs Recht. Als von den Medien gefeierte Innovation läutete der "quattro" eine neue Epoche des Automobilbaus ein.
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Härtetest im Grenzbereich :
Schotterpisten, extreme Steigungen und unterschiedlichste klimatische Bedingungen : das richtige Terrain für die "quattro" Bewährungsprobe. 1981 ging Hannu Mikkola erstmalig im "quattro" an den Start der verschneiten Rallye Monte Carlo.
Die Sensation : Nach 10 km überholte er einen Lancia Stratos, der eine Minute vor ihm gestartet war, wie im Flug.
Dem Auftakt zur Revolution des Rallyesports folgten zwei Markenweltmeisterschaften im Jahre 1982 und 1984. Der Erfolg wurde dann abgerundet durch zwei Fahrerweltmeisterschaften 1983 und 1984 und 21 WM-Lauf-Siegen des "quattro"-Sport-Teams um Mikkola, Blomqvist, Röhrl und Mouton.
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Die smarte Lösung für den Durchbruch (offenes Differenzial) :
Das Problem bei Allradantrieben mit gleichmäßiger Kraftverteilung auf Vorder- und Hinterachse : In engen Kurven beschreiben beide Achsen unterschiedlich große Radien. So entstehen Vorspannungen - das Fahrzeug ruckt und hüpft. Ein Phänomen, das bei der Entwicklung des "Ur-Quattro" Kopfschmerzen bereitete und ohne Ausgleichsgetriebe nicht hätte behoben werden können. Beim "Ur-Quattro" übernahm eine leichte Hohlwellenkonstruktion mit nur einem Getriebegehäuse die Verteilung und den Ausgleich der auf beiden Achsen übertragenen Antriebskraft.
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1981 - Streckenfahrzeug als erster im Ziel :
Schon vor seinem ersten offiziellen Rallyeeinsatz zeigt der "quattro" seine überragenden Fähigkeiten. Bei einem Europameisterschaftslauf wird er als Streckenfahrzeug eingesetzt. Mit dem Finnen Hannu Mikkola am Steuer erreicht er "außer Konkurrenz" eine halbe Stunde vor dem Sieger das Ziel.
Acht Tage später zelebrierte Franz Wittmann den offiziellen Auftakt mit dem Werks-Quattro IN-NV 90 bei der 12. Internationalen Jännerrallye und sorgte für einen unglaublichen Einstand. Er gewann alle 31 Sonderprüfungen mit einem Vorsprung von über 20 Minuten auf den Zweitplatzierten.
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1982 - Start der "quattro"-Großserienproduktion :
Der "Audi 80 quattro" ist der erste in Großserie produzierte PKW mit permanentem Allradanrieb. Jetzt kann jeder Autofahrer von den Vorteilen des "quattro" profitieren.
Sportliche Höhepunkte des Jahres sind der Gewinn der Rallye-Markenweltmeisterschaft und der erste Sieg einer Frau (Michele Mouton) bei einem Rallye-Weltmeisterschaftslauf. Sie fuhr einen "Audi quattro".
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1983 - Hannu Mikkola Fahrer-Weltmeister auf "Audi quattro" :
Hannu Mikkola gewinnt bravourös die Fahrer-Weltmeisterschaft, und Audi sichert sich den Vizetitel in der Rallye-Markenweltmeisterschaft.
Ein weiteres Highlight des Jahres ist die Einführung des "Audi Sport quattro" mit beachtliche 306 PS - heute ein begehrtes Sammlerstück.
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1984 - Sieg bei der Rallye-Fahrer- und Markenweltmeisterschaft :
Der vorläufige Höhepunkt des Erfolgs : Audi gewinnt die Rallye-Markenweltmeisterschaft, und Stig Blomqvist wird auf einem "quattro" Fahrerweltmeister.
Die Pionierarbeit von Audi bei der Allradtechnik wird durch die Verleihung des Titels "Motorsport-Automobil des Jahres 1984" gewürdigt.
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1985 - Audi stürmt den Gipfel des Pikes Peak :
Das berühmte Bergrennen auf dem Pikes Peak (4302m) in Colorado gewinnt in diesem Jahr Michele Mouton in einem "Audi Sport quattro". Was damals noch keiner ahnte : Bobby Unser sr. wiederholt 1986 diesen Erfolg, und im Jahr darauf erreicht Walter Röhrl als erster den Gipfel - für Audi dann der dritte Sieg in Folge.
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1986 - Die Neuen : Audi 80 quattro und Audi 100 quattro mit Torsendifferenzial :
Erprobungen im Rallyeeinsatz führten zur Weiterentwicklung des "quattro"-Antriebs. Die Neuerung : Ab 1986 optimiert mit dem Torsendifferenzial ein automatisch auf das Drehmoment der Achsen reagierendes Ausgleichsgetriebe den "quattro"-Antrieb. Es verteilt das Drehmoment auf beide Achsen, lässt aber unterschiedliche Laufgeschwindigkeiten zu, wenn der Untergrund oder starkes Bremsen dies erfordern. So kann ABS uneingeschränkt wirken und das nach wie vor mögliche manuelle Sperren der Differenziale wird praktisch überflüssig weil "quattro" sich bei normalem Betrieb wie ein Heckantrieb verhält.
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1986 - Der Ausstieg aus dem Rallyesport :
Mit den durchschlagenden "quattro"-Erfolgen begann das Wettrüsten der Gegner. Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h bei Gruppe-B-Fahrzeugen steigerten auch das Interesse der Zuschauer, die die Rallyepisten immer öfter in Scharen belagerten. Ein kaum noch zu kalkulierendes Sicherheitsrisiko, das so gar nicht zur Marke Audi passen wollte und letztlich einen Wendepunkt bedeutete. Am 13. Mai 1986 gab der Audi-Vorstand den Rückzug aus dem Rallyesport bekannt.
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1987 - umfassendes Modellangebot :
Bei Audi sind Fahrzeuge mit permanentem Allradantrieb keine Exoten. Seit der Einführung wird das Programm konsequent ausgebaut. In allen Modellreihen wird mindestens ein "quattro" angeboten. Insgesamt stehen den Kunden bereits 20 "quattro"-Modelle zur Wahl.
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1988 - Mittendiffernzial :
Eine Limousine mit höchsten Ansprüchen an Komfort und Sicherheit ist prädestiniert für "quattro". Die Entwicklung eines Automatikgetriebes mit permanentem Allradantrieb hatte bei Audi oberste Priorität. 1988 kam mit dem "V8" das erste Fahrzeug seiner Klasse mit "quattro"-Antrieb auf den Markt : ausgerüstet mit zwei automatisierten Differenzialsperren zur Verbesserung der Traktion bei niedrigen Geschwindigkeiten und mechanischem Torsendifferenzial an der Hinterachse.
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1989 - Hans Joachim Stuck erfolgreichster Fahrer der IMSA-GTO-Serie :
Die Überlegenheit des "quattro" auch auf schnellen, asphaltierten Strecken zeigte sich schon bei der TransAm-Meisterschaft im Vorjahr.
Hans Joachim Stuck beeindruckt 1989 mit seinem "Audi 90 quattro" in der IMSA-GTO-Serie und wird mit sieben Siegen der erfolgreichste Fahrer der Saison.